Die Polizei informiert:

Viele meinen: „Wer rein will, der kommt auch rein“ – stimmt das?

Das stimmt aus polizeilicher Sicht so nicht. Wir haben es bei den meisten Einbrüchen mit Gelegenheitstätern zu tun, die einfach nur mit einen Schraubenzieher ausgerüstet sind und nicht viel Zeit haben.

Traurige Wahrheit

Mit einem Schraubenzieher brechen die Täter in wenigen Sekunden Standartfenster und Standardtüren auf-meist ohne großen Schaden an Fenster und Türen Anzurichten.

Die gute Nachricht

Mit mechanischer Sicherheitstechnik – ob Pilzkopfzapfen oder Aufschraubsicherungen an Türen und Fenster – kann man diese Gelegenheitstäter vom Einbruch abbringen. Denn durch mechanische Sicherungstechnik stehlen Sie dem Einbrecher Zeit – Zeit, die er nicht hat.
Das Risiko entdeckt zu werden, steigt mit jeder Sekunde. Der Täter bricht die Tat ab.

Einbruchhemmende Fensterbeschläge

Einfache Fensterbeschläge dienen nur dazu, Fenster gegen Wind und Regen geschlossen zu halten und haben ohne Zusatzsicherung keinen ausreichenden Einbruchschutz. Eine wirksame Einbruchhemmung wird erst durch nachrüstung mit aufschraubbaren Beschläge oder innen liegenden Pilzkopfzapfen erreicht die wir in den meisten Fällen nachträglich in der geforderten oder gewünschten Sicherheitsstufe montieren können.

Nachrüstung mit aufschraubbaren Beschäge

Eine wirksame Einbruchhemmung wird bei Fenstern durch zertifizierte aufschraubbare Beschläge erreicht. Hier ist es wichtig,
dass mindestens eine Sicherung auf Griff- und eine auf Scharnierseite angebracht wird. Auch Balkon- und Terrassentüren
lassen sich so nachrüsten, allerdings mit entsprechend mehr Sicherungen auf jeder Seite DIN 10104 Teil 1

Nachrüstung im Falz mit Pilzkopfzapfen

Der innen liegende Beschlag von Fenstern, Balkon- u. Terrassentüren kann in den meisten Fällen mit Pilzkopfzapfen
nachträglich umgebaut werden. Eine wirksame Einbruchhemmung wird mit mehreren Pilzkopfzapfen, die rundum
angeordnet sind und beim Verschließen in stabile, mit dem Rahmen in verschraubte Sicherheitsschließbleche greifen,
erreicht. Mit ihrer T-Form „verkrallen“ sich die Pilzkopfzapfen mit dem Rahmen und bieten so einen hohen Schutz gegen
das Aufhebeln des Fensters. Zur Nachrüstung gehören auch abschließbare Fenstergriffe. DIN 18104 Teil 2


Reicht es nicht aus, nur die Haus- bzw. Wohnungstür zu sichern?

In einem Mehrfamilienhaus in einer oberen Etage würde dies ausreichen, sofern der Balkon nicht einfach über eine Feuerleiter oder ähnliches zu erreichen ist. Als Faustregel gilt grundsätzlich: Es sollten alle Fenster und Türen gesichert werden, die leicht zu erreichen sind. Das heißt, normalerweise das Erd- und Kellergeschoss und vielleicht noch die erste Etage, wenn diese etwa über ein Garagendach erreichbar ist.

Macht eine Alarmanlage Sinn?

Grundsätzlich gilt: Mechanik vor Elektronik. Wenn man sich aber eine Einbruchmeldeanlage zulegen möchte, dann sollte dies mit zertifizierten und aufeinander abgestimmten Produkten geschehen, die von einem Fachmann installiert werden. Am besten wird die Anlage dann bei einem Wachdienst aufgeschaltet, die im Fall eines Einbruchs auch schnell reagieren kann. Ganz wichtig: Die Anlage sollte störungsfrei funktionieren, da die Wirkung des Alarms sonst verpufft. Es darf nicht zu Fehlalarmen kommen. Außerdem ist es kostenpflichtig, wenn die Polizei aufgrund eines Fehlalarms gerufen wird.

Was ist von Alarmanlagen-Attrappen zu halten?

Natürlich ist es möglich, dass so etwas den einen oder anderen Einbrecher abschreckt – man sollte sich aber keinesfalls darauf verlassen. Die Polizei würde es nicht empfehlen. Sobald ein Täter ein wenig fachkundig ist, wird er schnell merken, dass es an der Haustür keine Scharfschalteinrichtung gibt. Manche versuchen auch testweise, ein Fenster aufzuhebeln, verstecken sich und warten, was passiert. Der letzte Schrei sind Videokamera-Attrappen mit einer blinkenden LED-Leuchte, die den Eindruck einer Überwachung erwecken sollen. Ebenso technische Gimmicks, die Hundebellen oder einen flackernden Fernseher simulieren. Wenn man schon den Entschluss fasst, in Sicherungstechnik zu investieren, dann in wirksame Sicherungen an Fenstern und Türen. Ergänzend Außenbeleuchtung zu installieren, die über einen Bewegungsmelder angesteuert wird, wäre im Bereich der einfachen Zusatzmaßnahmen noch die wirkungsvollste.

Wenn man einen Safe besitzt – wo sollte man diesen befestigen?

Die Polizei empfiehlt, ihn nicht sichtbar zu platzieren. Ein Safe weckt immer Begehrlichkeiten. Ist ein Tresor schon von außen zu erkennen, kann sich ein Täter darauf einstellen und sich entsprechendes Werkzeug besorgen. Der Tresor sollte außerdem fest im Mauerwerk verankert sein, denn manche Täter nehmen den Safe auch einfach mit. Es sind generell nur geprüfte und zertifizierte Behältnisse zu empfehlen, am besten mit einem sogenannten „geistigen“ Verschluss, also einem elektronischen Zahlenschloss. Safeschlüssel werden vom Einbrecher oft gefunden. Und auch Zettel, auf denen der Zahlencode notiert ist, sind keine gute Idee.